Vesta

[320] Vesta, (Mythol.) die Göttin des Feuers, war die Mutter, nach Andern die Tochter des Saturn und der Rhea. Sie wird als eine ehrwürdige Frau, in einem langen Gewande und mit einem Schleier auf dem Haupte abgebildet: in der einen Hand hält sie das Palladium, in der andern eine Opferschale, oder ein anderes Gefäß, auch eine Fackel, oder brennende Lampe. Ihr waren die Häuser, und besonders die Eingänge in dieselben, wo man gewöhnlich den Feuerherd fand, geheiligt. Schon in den ältesten Zeiten war die Verehrung dieser Göttin gebräuchlich. Bei den Trojanern stand sie in sehr großem Ansehn. Auch in Rom, wo ihre Verehrung bereits vom Numa Pompilius eingeführt worden war, hatte sie einen berühmten Tempel. – Die Vesta ist übrigens auch das Sinnbild der Keuschheit.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 320.
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