Chiron

[209] Chiron (Mythol.), ein Sohn des Saturns und der Philyra, soll in Thessalien unter den Centauren, und zwar in Gestalt eines Pferdes, um die eifersüchtige Rhea dadurch zu täuschen, geboren worden sein. Er wurde von seinen Zeitverwandten für sehr weise gehalten, besonders aber auch für einen guten Arzt, Astronomen und Musiker. Auch die Chirurgie soll seine Erfindung sein, woher man auch den Namen ableitet. Der Ruhm seiner Weisheit machte, daß ihm fast alle Fürsten damaliger Zeit ihre Prinzen zum Unterricht übergaben, und unter seine Schüler gehören Aesculap, Nestor, Peleus, Theseus, Ulysses, Castor und Pollux, Aeneas, Achilles, Bacchus, Jason etc. Sein vorzüglichster Schüler war Achilles, [209] und man hat noch ein schönes herculanisches Gemälde, worauf der Centaur Chiron den jungen Achilles im Spielen der Lyra unterrichtet. Er soll ein hohes Alter erreicht haben, und weil er von seinem Vater die Unsterblichkeit erlangt hatte, endlich – so sagt die Mythologie – lebenssatt den Jupiter gebeten haben, ihn sterben zu lassen.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 209-210.
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209 | 210
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