[48] Chiron, 1) Centaur, halb Mensch halb Pferd, Sohn des Kronos u. der Philvra; lebte in eine [48] Höhle am Berge Pelion in Thessalien, wo ihn die Argonauten besuchten; er war Lehrer u. Erzieher des Nestor, Theseus, Palamedes, Achilles, Diomedes, Kastor u. Polydeukes, bes. der Arzte Podalirios u. Machaon. Es wird ihm daher, außer andern Wissenschaften, auch eine vorzügliche Kenntniß der Arzneiwissenschaft, bes. der Kräuterkunde, zugeschrieben, u. die Magnesier sollen ihm, als dem Urheber der Arzneikunst, Opfer gebracht haben. Nach ihm hießen Chironīden ein Geschlecht kräuterkundiger u. geheimnißvoll heilender Männer am Pelion, wo Chiron gelebt hatte, welche zu unentgeltlicher Heilung verpflichtet waren. Im Kampfe der Centauren mit Herakles unheilbar verwundet, wurde er unter die Sterne versetzt. Daher Chironisches Geschwür (Chironium ulcus), bösartiges, schwer zu heilendes Geschwür, bes. krebsartiger Natur. Seine Tochter von Chariklo war Okyrrhoe. 2) (Astron.), so v. w. Centaur.