Die Infel

[475] Die Infel (lat. Infula) war bei den Alten ein breiter, weißer wollner Hauptschmuck, den die Priester, Vestalinnen, ferner auch solche, die um Schutz oder Gnade flehten, um das Haupt banden; auch die Opferthiere trugen dergleichen. In spätern Zeiten bedienten sich auch die Statthalter derselben, und in der Folge ward es in unserm mittleren Zeitalter eine Zierde der Bischöfe, wo denn also die Infel den bischöflichen Hut, den bischöflichen Hauptschmuck in der römischen Kirche bezeichnete. Daher heißt denn auch

Infuliren, einen mit der Infel begaben; ferner ein

[475] Infulirter Abt, derjenige, welcher vom Papste das Vorrecht erhalten hat, bischöfliche Ehrenzeichen zu tragen.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 475-476.
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