Assonanz

[133] Assŏnanz nennt man das Wiederkehren gleichklingender Vocale in verschiedenen Wörtern, besonders in den Endsylben der Verse. Reich an Assonanzen ist die span., portug. und auch die ital., weniger die deutsche Sprache. Mit ihr sehr nahe verwandt ist der Buchstabenreim oder die Alliteration, welche in dem Zusammentreffen gleicher Anfangsbuchstaben in einem Verse oder in aufeinander folgenden Versen besteht. Sie ist der ältern nordischen Dichtkunst, z.B. der isländ., der angelsächs und auch der alten deutschen eigenthümlich. Die neuere Dichtkunst hat sie oft glücklich, oft kindisch nachgeahmt. Wenig Dichter sind so reich an Schönheiten dieser Art, als Bürger, und es läßt sich fast nichts Weicheres und Lieblicheres denken, als Verse wie diese:


»Wonne weht von Thal und Hügel,

Weht von Flur und Wiesenplan, Weht vom glatten Wasserspiegel,

Wonne weht mit weichem Flügel

Des Piloten Wange an


Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 133.
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