Botocuden

Botocuden

[304] Botocūden (die) sind einer der in Brasilien (s.d.) lebenden noch wilden Indianerstämme und zeichnen sich vorzüglich durch abenteuerliche Verzierungen ihres Körpers aus, der von Natur eine braungelbe Farbe hat.

Sie bemalen sich mit Roth und Schwarz, tragen Zähne von Affen, Jaguaren und andern wilden Thieren an Schnüren um den Hals, und in den durchbohrten Nasen, Unterlippen und Ohren große scheibenförmige Holzklötze, nach denen sie auch von den Portugiesen benannt worden sind, indem sie selbst sich Engeräckmung nennen. Schon in früher Jugend hängt man den Kindern kleine Holzstücke in die Ohren und Lippen und wechselt mit schwerern bis zur Größe einer Untertasse ab, wodurch nach und nach die durchbohrten Theile ungemein ausgedehnt werden. Seit 1824 hat die brasil. Regierung drei indische Dörfer in der Nähe der Wohnorte dieses Stammes anlegen lassen, um die Civilisirung desselben einzuleiten.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 304.
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