Cocospalme

[442] Cocospalme (die gemeine), eine in Afrika, Südamerika, Ost- und Westindien und auf den Südseeinseln heimische Palmenart, erreicht eine Höhe von 40–60 F., und hat nur an der Spitze Zweige oder Blätter, die ungeheuren Federn gleichen, und 3 F. breit und gegen 15 F. lang sind. Die Früchte dieser Palme, die bekannten Cocosnüsse, sind oft über eine Viertelelle lang, ungefähr halb so dick und haben eine länglich rundliche, etwas dreiseitige Gestalt. Sie wachsen in Büscheln zu 12 und mehren beisammen, sind äußerlich von einer dicken, braunen, hanfähnlichen Basthülle, darunter aber von einer sehr harten starken Schale umgeben, in der sich der weiße Kern von mandelartigem Geschmack befindet, welcher in der Mitte noch eine weißliche süße Flüssigkeit, Cocosnußmilch genannt, enthält, die man auch, ohne die Nuß zu zertheilen, durch drei am untern Theile derselben befindliche und leicht zu öffnende Höhlungen herauslassen kann. Der Nutzen dieses Baumes ist höchst mannichfaltig, denn außer der Nahrung, die seine Früchte enthalten, werden aus dem Bast der äußern Schale Zeuche zu Kleidern, Matten und sehr dauerhaftes Tauwerk verfertigt, die innere harte Schale wird zu Trinkgefäßen, Knöpfen und vielerlei Drechslerarbeiten verarbeitet; mit den Blättern decken die Südseeinsulaner ihre Wohnungen, zu denen, sowie zu ihren Booten, der Stamm das Bauholz liefert. Bohrt man denselben an, so fließt ein anfänglich süßlicher Saft heraus, der aber bald säuert und aus dem eine Art Arak gebrannt wird; aus den Kernen der Nüsse bereitet man ein sehr wohlschmeckendes Öl und hat sie auch neuerdings zur Bereitung seiner Seifen benutzt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 442.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika