Concordienformel

[456] Concordienformel (die), das sechste und letzte unter den symbolischen Büchern der lutherischen Kirche, wurde nach Luther's Tode auf Veranstaltung des Kurfürsten August von Sachsen, und angeblich mit einem Aufwande von 80,000 Thlrn., im Mai 1577 zu Kloster-Bergen bei Magdeburg von mehren der angesehensten Gottesgelehrten verfaßt, in der Absicht, die Einigkeit des echten Lutherthums gewissermaßen unumstößlich festzustellen. Die Veranlassung dazu gab die heimliche Neigung zu den Lehren Calvin's, welche sich da und dort verrieth, weshalb der Kurfürst 1576 zuerst in Lichtenburg, dann im benachbarten Torgau Berathungen gelehrter Theologen verordnete, welche zuerst das sogenannte torgauer Buch, eine ähnliche Bekenntnißschrift, abfaßten, das aber viel Widerspruch erfuhr, daher die Concordienformel an ihre Stelle trat, welche von drei Kurfürsten, 20 Fürsten, vielen Grafen, Reichsständen u.s.w. unterschrieben und 1580 durch den Druck bekannt gemacht wurde. – Alle symbolischen Bücher der Lutheraner zusammengefaßt, heißen das Concordienbuch.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 456.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika