Donaumoos

[585] Donaumoos (das) heißt eine früher öde, ungesunde Sumpfgegend von 4 ! M. zwischen Neuburg, Ingolstadt, Aichach und Schrobershausen im Oberdonaukreise des Königreichs Baiern. Die Trockenlegung dieses Mooses durch in die benachbarte Donau geleitete Kanäle, deren 1830 an 320 von zusammen 118 Stunden Länge vorhanden waren, wurde 1796 unter dem Kurfürsten Karl Theodor angefangen und 1829 waren 11,878 Tagewerk Land als Felder, Wiesen und Weide benutzt und 451 Familien in 32 Colonien ansässig. In der Mitte des Mooses liegt die wichtigste Ansiedelung, Karlshuld, wo der Pfarrer Lutz lebte, welcher sich um die religiös-sittliche Bildung der armen, verwilderten Ansiedler großes Verdienst erwarb und endlich mit 600 derselben zur evangelischen Kirche übertrat. Indessen wurde Lutz zum Rücktritt in die katholische Kirche bewogen und verließ Karlshuld, wo sein Beispiel aber wenig Nachahmer fand und für das zum Bau einer evangelischen Kirche Beiträge in ganz Deutschland gesammelt worden sind.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 585.
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