Fingersprache

Fingersprache

[41] Fingersprache oder (griech.) Chirologie ist eine Art, sich besonders tauben oder entfernten Personen auf eine leicht anwendbare Weise verständlich zu machen.

Den Taubstummen wird sie gelehrt, um sich dadurch leicht auch mit nicht Taubstummen zu verständigen. Häufig wird sie auch als Geheimsprache angewendet, weil sie geräuschlos und nicht Jedem verständlich ist; namentlich sollen sich die Verbrecher in den Gefängnissen mit Hülfe derselben unterhalten. Sie unterscheidet sich wesentlich von der Geberdensprache (s. Geberde), indem sie sich nicht aus der Natur weder des Sprechenden noch des auszusprechenden Gegenstandes ergibt, sondern auf Übereinkunft beruht. Man hat daher auch verschiedene Fingersprachen, zu einigen bedient man sich beider Hände, zu andern nur Einer Hand. In der Regel wird jeder Buchstabe der gewöhnlichen Sprache durch eine bestimmte Stellung der Finger ausgedrückt, welche die Figur des Buchstabens nachahmt. Man vereinfacht sie dadurch, daß die Doppellauter mit den ihnen ähnlichen einfachen Lauten dasselbe Zeichen erhalten. Die verschiedenen Fingerstellungen mit zwei Händen zu Bezeichnung der Buchstaben sind in nachstehender Abbildung dargestellt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 41.
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