Las Casas

[703] Las Casas (Bartol. de) ist ein durch seine menschenfreundliche Gesinnung und die aufopfernde Liebe, mit welcher er sich der Indianer Amerikas gegen ihre grausamen Unterdrücker annahm, berühmter span. Geistlicher, der 1474 zu Sevilla geboren wurde und 1566 zu Madrid starb. Eine von ihm 1516 an Karl V. gerichtete Vorstellung hatte wenigstens zur Folge, daß die Bedrückung der unglücklichen Eingeborenen Amerikas verboten wurde, obschon das Verbot wenig Beachtung fand. Zwölfmal reiste L. zwischen Amerika und Europa hin und her, um das Werk menschlicher und christlicher Liebe zu fördern. Mit Unrecht hat man ihm nachgesagt, daß er zu der schweren Bergmannsarbeit, welcher die Amerikaner scharenweise erlagen, die kräftigern afrikan. Neger empfohlen und dadurch Urheber des Sklavenhandels geworden sei.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 703.
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