Libation

[738] Libation hieß bei den Griechen und Römern der altreligiöse Gebrauch, nach welchem man bei Opfern, feierlichen Verträgen, Gastmählern, Leichenceremonien u.s.w. einen Theil der Speisen und Getränke den Göttern zu Ehren verbrannte oder vergoß. So geschahen bei Gastmählern Libationen, indem man den Laren (Hausgöttern) etwas Speise auf den Herd hinlegte und verbrannte. So bei allen Ernten legte man einen Theil des Gewonnenen auf den Altar für die Götter hin, warf auch den Meergöttern zu Ehren dergleichen ins Meer. Am neunten Tage nach der Verbrennung einer Leiche beschloß man die Todtenfeier mit Ausgießung besonders von Milch, Wein und Blut. Bei den Opfern vorzüglich mußte der Priester den Wein, womit das Opferthier besprengt wurde, kosten, welches bei den Römern libare hieß, wovon der Name.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 738.
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