[51] Marengo, ein Dorf im sardin. Fürstenthum Piemont, unweit der festen Stadt Alessandria, das durch die am 14. Juni 1800 zwischen den Östreichern unter dem General Melas und den von Bonaparte befehligten Franzosen dort vorgefallene Schlacht geschichtlich berühmt geworden ist, welche die franz. Herrschaft über Italien auf lange Zeit begründete. Die verbündeten Östreicher und Russen hatten 1799 die Franzosen fast ganz vom ital. Gebiet verdrängt; Bonaparte, der im Dec. erster Consul geworden war, beabsichtigte aber die Wiedereroberung Italiens. Er zog deshalb bei Dijon eine Armee von 60,000 M. zusammen, ging damit in der zweiten Hälfte des Mai 1800 mit unsaglichen Anstrengungen an fünf Punkten über die Alpen und breitete sich in der Lombardei im Rücken der östr. Hauptarmee unter General Melas aus, der das südl. Frankreich bedrohte und den Marsch Bonaparte's für unmöglich gehalten hatte. Möglichst schnell zog er nun seine Truppen zusammen und nach mehren für die Franzosen vortheilhaften Gefechten und nachdem der östr. General Ott bei Montebello vom General Lannes geschlagen worden, trafen die Heere, jedes etwa 30,000 M. stark, in der Ebene bei M. zusammen. Melas griff am Morgen des 14. Juni an und Bonaparte suchte die ihm überlegenen Östreicher aufzuhalten, bis General Desaix mit seinem Corps wieder zu ihm gestoßen sein würde, den er Tags vorher aus einer falschen Ansicht über die östr. Bewegungen in der Richtung von Genua abgeschickt hatte. Desaix' langte des Mittags eben zu rechter Zeit an, um die zurückgeworfenen Truppen Bonaparte's aufzunehmen, sodaß sie sich neu ordnen und zum Angriff auf die des Siegs schon gewissen Gegner übergehen konnten, welche bei der Verfolgung der Franzosen zu viel Zeit verloren hatten und durch einen Reiterangriff des Generals Kellermann in Verwirrung geriethen. Auf allen Punkten zurückgedrängt, mußte Melas hinter dem Flusse Bormida Sicherheit suchen, nachdem er 6000 Gefangene und ebenso viel Verwundete und Todte verloren hatte. Auch die Franzosen hatten 6000 Verwundete und Todte, unter letztern den General Desaix; der am folgenden Tage von Melas verlangte und nachher zu Alessandria abgeschlossene Waffenstillstand überlieferte ihnen aber die Citadellen von Alessandria, Tortona, Mailand, Turin, Pizzighetone, Verona, Piacenza, die Festungen Genua, Lodi, Ceva, Savona und Urbino, und die Östreicher mußten sich zwischen den Po und Mincio zurückziehen. Der Friede zu Luneville sicherte später die errungenen Vortheile.