Pennalismus

[440] Pennalismus. Unter diesem Namen wird eine der mittelalterlichen Roheiten verstanden, welche bis in neuere Zeit auf Universitäten, Akademien, Fürstenschulen und ähnlichen höhern Bildungsanstalten üblich blieb und der Hauptsache nach darin bestand, daß von den ältern Studirenden oder Schülern den Neueingetretenen, welche Pennale und später Füchse genannt wurden, während des ersten Jahres auf sehr unwürdige Weise begegnet wurde. Die Pennale mußten jenen die niedrigsten Dienste erweisen und dabei noch Schimpf und selbst Mishandlungen dulden, für die zum Theil ein rohes Herkommen bestand. In Deutschland ergriffen bereits um die Mitte des 17. Jahrh. mehre Regierungen Maßregeln dagegen und 1661 und 1663 wurden sogar Reichsgesetze deshalb erlassen; auch in England besteht noch diese Unsitte auf mehren Gymnasien.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 440.
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