Petersilie

[466] Petersilie, Peterlein und Garteneppich, ein Küchengewächs, das aus Sardinien stammt und von dem sowol das Kraut als auch die Wurzeln auf mehrerlei Art an die Speisen verbraucht werden und sich durch eigenthümlich gewürzhaften Geschmack auszeichnen. Das erstere gewinnt man von der Kräuterpetersilie, deren es gemeine, mit sehr schmalen Blättchen, und krause gibt, die unten breite und gekrauste, oben eirunde, in viele Abschnitte zertheilte Blätter hat. Beide sind nur Abarten der Wurzelpetersilie, die man der stärkern, angenehm süßen Wurzel wegen anbaut. Der Anbau der krausen Petersilie ist vor dem der gemeinen darum zu empfehlen, weil sie sich leichter als diese [466] vom Schierling, der am Stengel rostbraune Flecke, übrigens einen eigenthümlich unangenehmen Geruch hat, sowie von der Hundspetersilie oder dem kleinen Schierlinge unterscheiden läßt. Letzterer hat weniger gefurchte Blattstiele und spitziger geformte Blättchen, deren Glanz an der untern Seite das sicherste Merkmal ist. Zur Zeit der Blüte macht er sich noch durch drei lange, spitze Blättchen kenntlich, die von jeder Dolde herabhängen. Der Petersiliensame enthält ein ätherisches Öl, die zerquetschten frischen Blätter werden gegen Insektenstiche und Sonnenbrand äußerlich angewendet und Wurzel und Same auch in den Apotheken benutzt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 466-467.
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