Ravelin

[632] Ravelin, auch Halbmond, wird in der militairischen Befestigungskunst ein Außenwerk genannt, welches früher besonders mitunter eine halbrunde Gestalt hatte, meist aber als ein mit der Spitze auswärts gerichteter oder sogenannter ausspringender Winkel angelegt wird. Sein Platz ist immer vor den zwei Bastionen einer Festung verbindenden Theilen des Hauptwalls, wo in der Regel auch die Thore sich befinden, und sein Zweck soll die Deckung der Seiten der Bollwerke gegen das feindliche Feuer und die Abwehr, sowie Erschwerung des feindlichen Angriffs sein, welcher bei geeigneter Anlage des Ravelins erst gegen dieses sich richten muß, allein selbst durch Eroberung desselben keinen wesentlichen Vortheil für den Angriff des Hauptwalls gewinnen darf.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 632.
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