Sertorius

[170] Sertorĭus (Quintus), ein ausgezeichneter röm. Feldherr, wurde zu Nursia in Italien geboren, zeichnete sich zuerst unter Marius und dann als Quästor in Gallia cisalpina im Bundesgenossenkriege aus, in welchem er ein Auge einbüßte. Er trat nachher zu der Gegenpartei des Sylla und mußte geächtet nach Spanien fliehen, wo er mit Hülfe der Spanier dem Sylla sich entgegensetzte. S. sah sich genöthigt, das Feld zu räumen, ging nach Afrika und stand den Mauretaniern gegen ihren König Askalis siegreich bei. Hierauf ernannten ihn die gegen die Römer, welche von Syllo dominirt wurden, kämpfenden Lusitanier zu ihrem Oberfeldherrn, und S. leistete in Spanien mit 8000 M. vier röm. Heeren, welche an 130,000 M. umfaßten, Widerstand. der jüngere Pompejus und Marcellus kämpften vergebens gegen ihn. Dennoch konnte S. die Zurücknahme der Achtserklärung, die Bedingung seiner Unterwerfung, nicht erzwingen. Er unterlag endlich einer Verschwörung und wurde von Perpenna, im I. 71 vor Chr., ermordet. Ebenso groß wie als Feldherr war S. durch Tugend und Güte des Herzens.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 170.
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