Storax

[307] Storax oder Styrax ist ein im Handel vorkommendes Harz, das aus dem Storaxbaume (lat. Styrax officinalis) gewonnen wird, welcher im mittägigen Europa, der Levante, Natolien u.s.w. wächst. Er fließt theils von selbst aus, theils aus künstlich gemachten Einschnitten. Man unterscheidet drei Sorten. Die beste ist der Storax in Körnern, welcher aus einzelnen durchscheinenden, gelblichen [307] oder röthlichen, weichen und zähen erbsengroßen Körnern besteht, die einen höchst angenehmen Vanillengeruch haben. Derselbe kommt höchst selten oder gar nicht mehr im Handel vor. Ihm folgt in Ansehung der Güte der Storax in Stücken, der aus hellbraunen oder röthlichen, minder durchsichtigen, balsamisch riechenden und schmeckenden Stücken besteht, welche eine klebrige Masse verbindet. Weil diese Art früher in Rohr versandt wurde, nannte man sie Rohrstorax. Jetzt packt man sie in Blasen. Am häufigsten kommt im Handel der gemeine Storax vor, der aus großen leichten, hellbraunen Stücken, ähnlich den Lohkuchen, besteht, leicht zerreiblich ist und aus einem Gemenge von Storax mit Sägespänen und dergl. besteht. Früher wendete man den Storax in der Medicin an; seitdem die guten Sorten fast gar nicht mehr zu haben sind, verwendet man ihn nur noch zu Räucherpulver, Räucherkerzchen und dergl. – Der flüssige Storax ist ein grünlicher, undurchsichtiger, dicker Balsam von starkem Geruch und gewürzhaftem, scharfem Geschmack, welcher aus einem im nördl. Afrika wachsenden Baume, lat. Liquidambar styraciflua, ausfließt. Man benutzt denselben als Räuchermittel und zu Salben in der Medicin.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 307-308.
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