Traberkrankheit

[458] Traberkrankheit (die) ist ein Leiden der Schafe, welches seinen Sitz im Rückenmarke der Thiere hat und von Wasseransammlung und der Anwesenheit von Blasenwürmern begleitet ist. Es äußert sich durch Muskelschwäche im Hintertheile und wird durch zunehmende Entkräftung und Abmagerung tödtlich, da die Heilung des ausgebildeten Übels noch nicht gelungen ist. Davon befallene Thiere stolpern leicht, wenden das Hintertheil beim Laufen von der einen Seite zur andern, wovon die Krankheit auch Kreuzdrehe genannt wird. Jucken am Hintertheile bewegt manchmal die daran leidenden Schafe, sich die vertrocknete Wolle dort auszurupfen, abzugnubbern, wovon der Name Gnubberkrankheit, und weil sie sich aus gleichem Grunde an geeigneten Gegenständen zu reiben und zu wetzen suchen, die Benennungen Reib- oder Wetzkrankheit herrühren. Obgleich nicht ansteckend, darf man doch aus Heerden, wo diese Krankheit längere Zeit herrscht, der Vorsicht wegen keine Thiere zur Zucht verwenden, wenn auch die Erblichkeit von vielen Seiten bestritten wird. Vgl. übrigens Richthofen, »Die Traberkrankheit der Schafe« (Bresl. 1827).

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 458.
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