Traganth

[459] Traganth, Traganthgummi, der an der Luft verhärtete Saft einer in Natolien heimischen Art des Traganthstrauchs, aus dessen Zweigen er ausschwitzt und in 1/2–2 Zoll langen, weißen, gelblichen und bräunlichen, halbdurchscheinenden, faden- und wurmförmigen, auch breiten, ineinander verflochtenen oder einzelnen Stücken in den Handel kommt. Von den bekannten, gummiartigen Stoffen enthält dieser allein Stärkmehl und gibt 1 Theil in 100 Theilen Wasser aufgelöst einen ebenso starken Schleim wie 1 Theil arab. Gummi in 4 Theilen Wasser. Man verwendet den Traganthschleim in den Apotheken zu ähnlichen Zwecken, wie den des arab. Gummi, ferner beim Kattundruck und in den Conditoreien zu der Traganthmasse, welche aus geläutertem Traganthschleim und Zucker besteht und aus der allerlei kleine und größere Figuren (Dragées) in Formen oder aus freier Hand gebildet werden, die man auch bemalt und vergoldet. – Trochisken heißen aus arzneilichen Stoffen geformte kleine Küchelchen, bei denen Traganthschleim das gewöhnliche Bindemittel abgibt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 459.
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