Winkelmesser

[740] Winkelmesser werden alle Instrumente genannt, mittels der die Größe eines Winkels nach Graden, Minuten u.s.w. bestimmt werden kann, wozu der Transporteur (s. Transport), Sextanten und Quadranten (s.d.), Theodoliten und Astrolabien gehören. Der Theodolit ist ein astronomisches Instrument zum Messen horizontaler und verticaler Winkel und wird auf verschiedene Art hergestellt, besteht jedoch in der Hauptsache aus zwei wagerechten, concentrischen Kreisen, von welchen der innere zwei senkrecht stehende Säulen mit einer wagerechten oder Horizontalachse trägt, die ein Fernrohr hält. Das Astrolabium wird zur Messung der Winkel auf dem Felde benutzt und besteht im Wesentlichen aus dem Limbus, d.h. einem in Grade und deren kleinere Unterschiede eingetheilten ganzen oder halben Kreise, um dessen Mittelpunkt ein Lineal mit Dioptern oder mit einem Fernrohre beweglich ist, und die Alhidadenregel heißt. An dem Kreise oder Halbkreise sind die Punkte 0 und 180 durch ein dem Durchmesser entsprechendes, zweites Lineal, ebenfalls mit Dioptern oder mit einem Fernrohre verbunden. Bei der Anwendung wird das Instrument im Freien auf einem Stativ genau wagerecht aufgestellt; dann durch die zuletzt erwähnten am Limbus festen Dioptern nach dem einen Gegenstande, mit dem um den Mittelpunkt beweglichen (der Alhidadenregel, so genannt vom arab. Alhidade oder Meßinstrument) aber nach dem andern Gegenstande visirt, welche in der Richtung der Schenkel des Winkels liegen, dessen Scheitel der Standpunkt des Astrolabiums ist. Die Alhidadenregel bezeichnet dann auf dem Limbus den Bogen, welcher der Größe des Winkels auf dem Felde entspricht.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 740.
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