[603] Quadrant heißt überhaupt der vierte Theil eines Kreises, demnach ein Bogen von 90 Grad; sodann ein mit einem solchen Bogen versehenes astronomisches Instrument, an dem sich Dioptern und an den vollkommenern Dioptern mit Fernröhren befinden. Die Höhen der Gestirne und ihr Abstand vom Scheitel werden damit gefunden, indem man durch die Dioptern des senkrecht aufgestellten Instruments nach dem Stern visirt und sie aus den in dieser Lage vom Diopterlineal am Bogen bezeichneten Graden bestimmt. Auf Sternwarten hat man auch in der Mauer befestigte Quadranten, die davon Mauerquadranten heißen. – Ein ähnliches Instrument ist der namentlich dem Seefahrer unentbehrliche Sextant, so genannt, weil an ihm nur ein Kreisabschnitt von 60 Grad oder der sechste Theil eines Kreises angebracht ist. Auch bei der Artillerie wird hauptsächlich zum Richten der Wurfgeschütze (Mörser und Haubitzen) ein Quadrant gebraucht, welcher in einer starken, 3–4 Zoll langen und breiten Messingplatte besteht, auf welcher der Viertelkreis und seine Eintheilung eingerissen ist. Aus dem Mittelpunkt desselben hängt ein Bleiloth oder ein messingenes Pendel herab, welches die Grade der Erhöhung angibt, wenn der Quadrant beim Gebrauch auf die Seele des Geschützrohrs gebracht wird.