[749] Wolfsbeere, Einbeere, Sternkraut und Pariskraut heißt eine in feuchten, schattigen Wäldern Europas und auch in Deutschland wachsende Pflanze mit giftigen Eigenschaften. Sie hat einen etwa eine Spanne hohen Stengel oben mit vier kreuzweise stehenden Blättern, in deren Mitte im April oder Mai die grüne, vierblättrige Blüte erscheint. Aus dieser wird eine schwarzblaue Beere, die weißliche Samen enthält, widerlich riecht und weinartig schmeckt und nach dem Genusse Übelkeiten und Brechen [749] erregt; Dasselbe thut die kriechende, strohhalmsdicke Wurzel; die Blätter haben, wenn sie zerquetscht werden, einen betäubenden, widerlichen Geruch, schmecken süßlich und wirken der Beere ähnlich. Als nächstes Gegengift wird Essig angerathen; doch ist auch bei Vergiftung durch diese Pflanze die schleunige Benutzung ärztlicher Hülfe zu empfehlen. Sonst wurde das Pariskraut in den Apotheken zu innern und äußern Heilmitteln verwendet und der Aberglaube hat lange eine gewisse Anzahl der Beeren davon für ein Mittel wider angezauberten und angehexten Wahnwitz gehalten.