[4] Aberration oder Abirrung des Lichts, eine von Bradley an den Fixsternen 1725 entdeckte und 1728 ihrem Grunde nach erkannte jährliche scheinbare Verschiebung der Himmelskörper, so daß z.B. jeder Fixstern um seinen wirklichen Standpunkt jährlich eine kleine Ellipse beschreibt, deren große, mit der Ekliptik parallele Achse stets 41,002 Bogensekunden beträgt, während die kleine Achse der Ellipse variiert und beim Stande des Sternes in der Ekliptik zu Null wird, wonach die Ellipse dort zur geraden Linie zusammenschrumpft. Mit dem Abstande des Sternes von der Ekliptik wächst die kleine Achse und wird im Pole der Ekliptik der großen gleich, so daß die Ellipse dort als Kreis erscheint. Grund der Erscheinung ist der Umstand, daß die Geschwindigkeiten der Erde und des Lichts ein meßbares Verhältnis haben. Die halbe große Achse 20,501 Bogensekunden heißt Aberrationskonstante. Aberrationszeit s.v.w. Lichtzeit (s.d.). – Sphärische und chromatische A., s. Abweichung.