Borgia

[243] Borgia (spr. bordscha), span., nach Italien übergesiedeltes Adelsgeschlecht. Alfonso B. ward 1455 als Calixtus III., sein Neffe Rodrigo B. 1492 als Alexander VI. (s.d.) Papst. Letzterer hatte von der Römerin Vanozza de' Catanei mehrere natürliche Kinder, darunter Cesare B., geb. 1478; dieser, 1493 Kardinal, legte 1498 den Purpur ab und vermählte sich 1499 mit Charlotte d'Albret von Navarra, eroberte die Romagna, brachte auch Piombino und Urbino in seine Gewalt, überall mit Mord die Großen aus dem Wege räumend, mußte aber nach dem Tode seines Vaters (1503) seine Erwerbungen wieder herausgeben und ward von Ferdinand dem Katholischen zwei Jahre gefangen gehalten, entfloh zum König von Navarra und fiel 12. März 1507 bei Viana im Kampfe gegen Spanien. – Seine Schwester Lucrezia B., geb. 1480, in dritter Ehe 1501 mit Alfonso von Este, nachmaligem Herzog von Ferrara, verheiratet, von ihren Feinden verleumdet, doch weil sie Künste und Wissenschaften liebte, von Dichtern gepriesen, gest. 24. Juni 1519. – Biogr. von Gregorovius (3. Aufl., 2 Bde., 1875); vgl. auch Schubert-Soldern, »Die B.s und ihre Zeit« (1902).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 243.
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