Brühl [4]

[276] Brühl, thüring. Adelsgeschlecht, dessen Stammhaus Gangloffsömmern bei Weißensee ist. – Heinrich von B., geb. 13. Aug. 1700, erwarb 1737 die Reichsgrafenwürde, bekleidete unter August II. und August III. von Sachsen die wichtigsten Ämter; seit 1738 an der Spitze der Geschäfte, brachte durch seine Habsucht und Verschwendung und falsche Politik Sachsen in großes Unglück; gest. 28. Okt. 1763 zu Dresden. Schauplatz seiner Feste war das Brühlsche Palais an der Brühlschen Terrasse in Dresden. Seine Bibliothek (62.000 Bde.) bildet einen Hauptbestandteil der königl. Bibliothek in Dresden. – Sein Sohn Graf Aloysius Friedr. von B., geb. 31. Juli 1739 zu Dresden, poln. Kron-Großfeldzeugmeister, verlor nach Augusts III. Tod seine Ämter und zog sich auf seine Herrschaft Pförten in der Lausitz zurück; gest. 30. Jan. 1793 in Berlin, ein wissenschaftlich und künstlerisch vielseitig gebildeter Mann. – Ein Enkel von Graf Heinr., Graf Karl Friedr. Moritz Paul von B., geb. 18. Mai 1772, 1815-28 Generalintendant der königl. Schauspiele zu Berlin, 1830 der königl. Museen, gest. 9. Aug. 1837 in Berlin; feiner Kunstkenner, bes. um das Theaterwesen verdient.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 276.
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