[456] Drama (grch., »Handlung«), Dichtungsart, welche Begebenheiten als gegenwärtig geschehend darstellt, indem der Dichter die beteiligten Personen selbst redend und handelnd vorführt. Die dargestellte Handlung soll nicht durch äußere Anlässe, wie beim Epos, bestimmt werden, sondern sich mit Folgerichtigkeit aus dem Charakter der Handelnden entwickeln; es muß dabei immer ein Kampf zweier Gegensätze (Konflikt) vorhanden sein. Erforderlich ist Einheit der dramat. Idee. Nachdem in der Exposition die Gründe des Konflikts dargelegt und der Knoten geschürzt worden, erreicht die Entwicklung in der Peripetie (Umkehr) ihren Höhepunkt, worauf in der Katastrophe die Lösung des Konflikts folgt. Eingeteilt wird das D. in Aufzüge oder Akte (gewöhnlich 3-5), diese wieder in Auftritte oder Szenen. Gattungen des D.: Trauerspiel (Tragödie), Lustspiel (Komödie, mit den Abarten Schwank und Posse), Schauspiel (D. im engern Sinne). Dramātik, dramat. Poesie, Lehre vom D.; Dramatĭker, Schauspieldichter; dramātisch, was sich auf das D. bezieht, nach Art des D.; dramatisieren, einen Stoff zum D. verarbeiten. – Vgl. Freytag, »Technik des D.« (9. Aufl. 1902); [456] über die Geschichte des D. Klein (13 Bde., 1865-76), Prölß (3 Bde., 1880-83), Klaar (3 Bde., 1882-84), Creizenach (Bd. 1-3, 1893-1903), Steiger (2 Bde., 1898).