Sinn

[709] Sinn, ein körperliches Organ, dessen Erregung das Auftreten von Empfindungen zur unmittelbaren Folge hat, die dazu dienenden anatom. Einrichtungen (Sinnesorgane, s.d.), wie die ausgelösten Empfindungen selbst. Die Sinnesreize sind mechan. und chem. Art; sie werden durch die Sinnesnerven nach dem Zentralnervensystem (Gehirn) geleitet und dort durch Erregung bestimmter Bezirke (Sinnessphären, sensorischer Rindenfelder) zum Bewußtsein gebracht. Den körperlich vermittelten Wahrnehmungen, [709] den äußern S., deren man seit alters fünf (Gefühl, Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack) unterscheidet, während man weiterhin auch einen Druck-, Temperatur-, Schmerz-, Gleichgewichts- und Muskelsinn anzunehmen berechtigt ist, steht gegenüber der innere S., d.i. die Fähigkeit, unsere eigenen Bewußtseinsakte zu erkennen und zu beurteilen. – Vgl. Preyer (1870), Bernstein (2. Aufl. 1889).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 709-710.
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