[553] Fahrrad, Maschine, welche die Ausnutzung der menschlichen Muskelkraft zur selbständigen Fortbewegung (auf Rädern) mit größerer Geschwindigkeit als beim Gehen ermöglicht. Vorläufer des heutigen F. ist die Draisine (s.d.); ein Zweirad mit Tretkurbeln baute zuerst der Instrumentenmacher Fischer in Schweinfurt Anfang der fünfziger Jahre des 19. Jahrh.; weitere Verbreitung fand das F. jedoch erst in den sechziger Jahren; 1867 führte der Engländer Madison die Drahtspeichen ein; 1869 benutzte der Turnlehrer Trefz aus Stuttgart das Hinterrad zum Antrieb und das Vorderrad zum Steuern; 1889 wurden die massiven Gummireifen durch hohle Reifen (Kissen-oder Polsterreifen) ersetzt, und diese 1891 durch den vom Schottländer Dunlop erfundenen pneumat. oder Preßluftreifen. Das früher fast allgemein benutzte Zweirad war ein Hochrad; es dient jetzt nur noch zum Kunst- und Reigenfahren; jetzt benutzt man fast nur noch das 1884 vom Engländer Starley konstruierte niedrige Sicherheitszweirad, Niederrad oder Rover; es ist beim Auf- und Absteigen bequemer und im Fall eines Sturzes weniger gefahrvoll und wird auch als Militärrad benutzt. Das Dreirad (1876 konstruiert) dient meist als Gepäckrad im Geschäfts- und Postverkehr. Neuerdings werden sowohl Zwei- als Dreiräder auch mit motorischem Antrieb versehen (Motorrad), wobei ein kleiner Benzinmotor von 13/4-31/4 Pferdestärken die Kraft liefert. [Abb. 544: Motorzweirad; b Benzinbehälter, m 21/2 pferdiger Motor, v Vergaser, z Magnetzündung, s Schalldämpfer für die Abgase.] (S. Radfahrsport.)