Feldmeßkunst

[566] Feldmeßkunst, Geodäsie, Landesvermessung, in Österreich Mappierung, umfaßt zunächst das ganze Gebiet der Ausmessung und kartogr. Darstellung der Erdoberfläche in ihrer Gesamtheit oder in einzelnen Teilen. Die höhere Geodäsie lehrt die Methoden zur Ermittlung der Gestalt der Niveauflächen und die Aufnahme beliebig großer Teile der Erdoberfläche durch Horizontalprojektion und Höhen mit Rücksicht auf die Niveauflächen; durch Längen- und Breitengradmessungen, Triangulation, Pendelbeobachtungen sucht sie Größe und Gestalt der Erde zu bestimmen. An das hierdurch festgelegte Netz von Fixpunkten auf der Erdoberfläche schließt die niedere Geodäsie die Einzelvermessung von Landesteilen an, sei es zu dem Zwecke von militär. Aufnahmen, Katastervermessungen zu staatsökonomischen und jurist. Zwecken, technischen Vermessungen zu baulichen Aufnahmen u.a. Die topogr. Aufnahmen geben hauptsächlich ein verkleinertes Bild des Landesteiles wieder, während es sich bei der Katastervermessung besonders um die Größenverhältnisse handelt. Die verschiedenen Messungsmethoden sind zunächst nur Horizontalmessungen, sie geben die Grundrißverhältnisse in der Horizontalprojektion wieder, während zur Festlegung von Höhenunterschieden das Nivellement oder auch die barometrische Höhenmessung dient; die Höhen beziehen sich hierbei auf den Normalnullpunkt (s.d.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 566.
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