Flechten

594. Algengonidien, von Pilzhyphen umsponnen.
594. Algengonidien, von Pilzhyphen umsponnen.

[588] Flechten (Lichēnes), kryptogamische Gewächse, häufig auf Erde, an Felsen, Bäumen, Holz, Mauern etc., krustige, laubartige oder strauchige Gebilde von verschiedener, niemals grasgrüner Farbe; ihr Thallus zeigt fadenförmige Zellen (wie bei Pilzen) und runde, grün oder blaugrün gefärbte Algenzellen (Gonidien); sie sind daher als Algen zu betrachten, auf denen Pilze schmarotzen [Abb. 594]; die meist runden, schüssel- oder knopfförmigen Früchtchen (Apothezien) erzeugen in ihren Sporenschläuchen die Sporen. Einteilung in Gallert-F., Krusten-F., Laub-F., Strauch-F. Mehrere Arten werden medizinisch benutzt, wie das Isländ. Moos, andere geben Farbesubstanzen, wie die Orseille und das Lackmus, andere dienen als Nahrungsmittel, wie die sog. Renntier-F. – Vgl. Kummer (2. Aufl. 1883).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 588.
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