Heinrich [11]

[782] Heinrich, mittelhochdeutsche Dichter. H. von Freiberg, setzte gegen Ende des 13. Jahrh. den »Tristan« des Gottfried von Straßburg fort (hg. von Bechstein, 1877). – H. der Glichesaere, aus dem Elsaß, dichtete um 1170 die älteste erhaltene deutsche Bearbeitung der Tiersage, »Isengrims Not« (Bruchstücke hg. von Grimm, 1840). – Vgl. Voretzsch (1890). – H. von Meißen, s. Frauenlob und Heinrich der Erlauchte, Markgraf von Meißen. – H. von Melk, Laienbruder im Kloster Melk in Österreich, Mitte 12. Jahrh., verfaßte das Lehrgedicht »Von des Todes Erinnerung«, aber kaum das ihm auch zugesprochene »Pfaffenleben« (beide hg. von Heinzel, 1867). – Vgl. Lorenz (1886). – H. von Morungen, Minnesinger aus einem ritterlichen Geschlecht bei Sangerhausen, gest. nach 1220. – H. von Mügeln, Meistersänger, lebte am Hofe Kaiser Karls IV., gest. nach 1371, verfaßte das allegorische Gedicht »Der Meide Kranz«, Fabeln, Lieder u.a. – H. von Ofterdingen, sagenhafter Dichter, tritt im Wartburgkrieg als Gegner Wolframs von Eschenbach auf. – H. der Teichner, didaktischer Dichter in der zweiten Hälfte des 14. Jahrh. – Vgl. Karajan (1855). – H. von dem Türlin, aus Kärnten, dichtete um 1220 die erzählende Dichtung »Der Abenteuer Krone«. – H. von Veldeke, vom Niederrhein, der Vater des mittelhochdeutschen höfischen Epos, vollendete in Thüringen um 1183 sein Epos »Eneide« (hg. von Behaghel, 1882), auch Lyriker.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 782.
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