Interváll

[867] Interváll (lat.), Zwischenraum, örtlicher wie zeitlicher in der Musik das Verhältnis zweier durch Höhe oder Tiefe verschiedener Töne, wird mit dem lat. Namen der Zahl von Tonstufen benannt, die man bei seiner Berechnung von dem tiefen zu dem betreffenden hohen Ton durchschreiten muß: Prime (der Ausgangston), Sekunde etc. Die auf diese Weise gewonnenen I. sind entweder rein (Prime, Quarte, Quinte) oder groß (Sekunde, Terze, Sexte, Septime); wird ein Ton des I. chromatisch geändert, so entstehen kleine (der obere Ton der großen I. um einen halben erniedrigt oder der untere um einen halben erhöht), übermäßige (um einen chromatischen Halbton größer als die reinen und großen) und verminderte (um einen Halbton kleiner als die reinen und kleinen). – Intervalla lucĭda, helle Augenblicke (bei Irrsinnigen).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 867.
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