Kastration

[947] Kastration (lat.), Verschneiden, Vernichtung (durch Zerquetschen, Punktion) oder Entfernung (durch Ausschneiden) der Hoden oder Eierstöcke, wodurch die Zeugungsfähigkeit zerstört wird, geschieht bei Frauen zuweilen zu Heilzwecken (Ovariotomie) bei Erkrankung der Eierstöcke und hochgradiger Hysterie. Durch das Ausschälen der Hoden (Entmannung) im Kindesalter bleibt der Kastrat (griech. Eunuch, deutsch Hämmling) in seiner geistigen und körperlichen Entwicklung zurück (bartlos) und wechselt die Stimme nicht, weshalb in Italien die K. häufig geübt wurde, um Diskantsänger zu erlangen. Tiere kastriert man, um sie brauchbarer für die Arbeit zu machen (Wallach, Zugochsen), zur Erhöhung der Mastfähigkeit (Schweine, Geflügel) und Verfeinerung des Fleisches. – Vgl. Hegar (1878), Rieger (1900), Caufeynon (franz., 1903); über K. der Tiere Ableitner (1879), Hoffmann (1892).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 947.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika