Leberentzündung

[32] Leberentzündung (Hepatitis), in verschiedenen Formen auftretende Leberkrankheit; 1) die Entzündung des serösen Überzugs der Leber (Perihepatitis), die als Teilerscheinung der Bauchfellentzündung oder für sich infolge örtlicher Schädlichkeit (Schlag, Druck, durch Schnüren) auftritt (Schnürleber); 2) die chronische fibröse oder interstitielle L., Lebercirrhose, mit Neubildung und Massenzunahme des Bindegewebes unter Zugrundegehen von Drüsengewebe, hauptsächlich bedingt durch Alkoholmißbrauch (Säuferleber); die Oberfläche der Leber wird höckerig (sog. granulierte Leber oder Schuhzweckenleber), und auf dem Bauche der Kranken finden sich um den Nabel herum infolge Stauung dicke geschlängelte Blutadern (sog. Medusenhaupt); 3) die eiterige L. oder der Leberabszeß, häufig in Tropenländern, durch Mikroorganismen verursacht, tritt hauptsächlich im Verlaufe der Ruhr und Malaria auf; 4) die syphilitische L., durch tiefe Furchen- und Lappenbildung charakterisiert; 5) die akute gelbe Leberatrophie, mit schnellem Zerfall von Leberzellen, beruht auf bakterieller (septischer) Infektion, fast nur bei Wöchnerinnen, meist tödlich.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 32.
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