[58] Liga (frz. ligue), Bündnis, s.v.w. Allianz oder Koalition. – Ligue du bien public (spr. lihg' dü bĭäng püblíck, d.h. Bund für das Gemeinwohl) nannte sich eine 1465 unter Führung Karls des Kühnen von Burgund gegen Ludwig XI. gebildete Vereinigung franz. Feudalherren. – Die Ligue von Cambrai, zwischen Papst, Kaiser, Frankreich, Aragonien und einigen ital. Staaten im Dez. 1508 gegen Venedig geschlossen, scheiterte an der Uneinigkeit der Verbündeten. – Die Heilige L. (ital. Lega santa) zur Vertreibung der Franzosen aus Italien, 1511 zwischen dem Papst, den Schweizern, Venedig und Aragonien geschlossen, denen 1512 England und der Kaiser beitraten, löste sich 1513 mit dem Tode des Papstes Julius II. wieder auf. – Heilige L. oder Ligue von Cognac, ein zwischen Frankreich, England, dem Papst, Mailand und Venedig 1526 gegen Kaiser Karl V. geschlossener Bund. – Eine andere Heilige Ligue (Heiliger Bund) setzten die kath. Fürsten Deutschlands 1538 dem prot. Schmalkaldener Bund entgegen. – In Frankreich schlossen 1576 die Katholiken unter den Guises die Heilige Ligue gegen die Hugenotten (s.d.), welcher auch König Heinrich III. beitrat; aus ihr ging in Paris die Ligue der Sechzehner hervor, welche im Mai 1588 den Barrikadenaufstand gegen Heinrich III. erhob. Gegen Heinrich IV. trat die Ligue mit span. Hilfe in offenen Kampf, zerfiel aber an ihrer Uneinigkeit. (Vgl. Chalambert, franz., 1898.) – Die Kath. L. in Deutschland ward 10. Juli 1609 unter Maximilian I. von Bayern der Prot. Union von Ahausen gegenüber geschlossen.