Logik

[73] Logik (grch.), Denklehre, die Lehre von den Gesetzen des richtigen Denkens oder des Erkennens; zu einer besondern Wissenschaft zuerst ausgebildet von Aristoteles, im Mittelalter durch einseitige Entwicklung der deduktiven Seite des Denkens zu einer sterilen Disputierkunst entartet, wogegen die neuere Philosophie (Bacon, Leibniz, Wolff u.a.) die L. in eine Methodenlehre der wissenschaftlichen Forschung, bes. zur Begründung der induktiven Methode, zu verwandeln strebte. Bei Hegel (»L.«, 1812-16, von seinen Schülern Werder, Erdmann, Rosenkranz, Kuno Fischer mehr oder minder modifiziert) wurde die L. reine Metaphysik, indem er lehrte, daß die Grundformen des logischen Denkens, die Kategorien, zugleich auch die Grundformen der absoluten Wirklichkeit seien. Die L. auf die Psychologie zu gründen versuchte im Anschluß an die Herbartsche Philosophie bes. Beneke (1842). Unter den neuern und neuesten Werken über L. sind hervorzuheben die von Mill (1843; deutsch, 2. Aufl., 2 Bde., 1884-86), Überweg (5. Aufl. 1882), Lotze (2. Aufl. 1880), Sigwart (3. Aufl., 2 Bde., 1904), Wundt (2. Aufl., 2 Bde., 1893-95). – Vgl. Prantl, »Geschichte der L. im Abendland« (1855-70; Bd. 2, 2. Aufl. 1885).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 73.
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