Leibniz

[37] Leibniz, Gottfr. Wilh., Freiherr von, Philosoph und Polyhistor., geb. 1. Juli 1646 zu Leipzig, 1676 Bibliothekar und Rat des Herzogs von Hannover, später Geh. Justizrat und Historiograph, von Wien aus zum Freiherrn und Reichshofrat ernannt, seit 1700 Präsident der von ihm ins Leben gerufenen Akademie der Wissenschaften in Berlin, gest. 14. Nov. 1716 zu Hannover; groß als Mathematiker (Erfinder der Differentialrechnung), Philosoph, Rechtsgelehrter, Staatsmann und Theolog. »Philos. Schriften«, hg. von Gerhardt (7 Bde., 1875-90). Deutsche Ausgabe der Hauptschriften von von Kirchmann u.a. (4 Bde., 1903 fg.), [37] Biogr. von Guhrauer (2 Bde., 1842), K. Fischer (4. Aufl. 1902), Schaarschmidt (1904); vgl. ferner Dillmann (1891), Cassirer (1902). – Die Philosophie L.' suchte die mechanistische Naturerklärung Descartes' mit dem religiösen Glauben durch teleologische Gesichtspunkte zu versöhnen, indem sie an Stelle der toten Atome lebendige einfache SubstanzenMonaden«, daher das System: »Monadologie«) als vorstellende Kräfte setzte, deren Lebensgrund die unendliche Zentralmonade der Welt, die Gottheit, bildet und in deren jeder sich mit absoluter Notwendigkeit des Geschehens derselbe Weltprozeß abspielt (»Prästabilierte Harmonie«).

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Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 37-38.
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