Luftwirbel

1090. Luftwirbel.
1090. Luftwirbel.

[90] Luftwirbel, in der gemäßigten Zone die großen, oft 1000 km und mehr im Durchmesser haltenden Wirbel, in denen die Luft gleichzeitig eine kreisende und eine einwärts oder auswärts gerichtete Bewegung besitzt (eine Folge der Ablenkung der Bewegungen durch die Erdrotation). [Abb. 1090.] Man unterscheidet zwei Arten: Zyklonen (Einzahl die Zyklone; auch Zyklone, Einzahl der Zyklon), in denen die Luft ein Gebiet niedrigen Luftdrucks (eine Depression, ein [barometrisches] Minimum) entgegen der Bewegung des Uhrzeigers umkreist und zugleich nach dessen Mittelpunkt hinströmt, und Antizyklone(n), in denen sie ein Gebiet hohen Luftdrucks (ein [barometrisches] Maximum) in der Richtung des Uhrzeigers umkreist und aus diesem Gebiet herausströmt. Dies gilt für die nördl. Halbkugel und für die Erdoberfläche; auf der südl. Halbkugel ist die Drehung, in größern Höhen der Atmosphäre die Bewegung zum oder vom Zentrum entgegengesetzt. Diese Bezeichnungen werden in der Wissenschaft ohne Rücksicht auf die Stärke der Luftbewegung gebraucht; im gewöhnlichen Leben dagegen wird der Ausdruck Zyklon speziell im Sinne eines Wirbelsturms (s.d.) gebraucht.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 90.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika