Pfeilgifte

[392] Pfeilgifte, giftige Präparate, die von wilden Völkerschaften zum Vergiften von Pfeilspitzen benutzt werden, meist Pflanzengifte, aber auch Schlangen- und Leichengifte. 1) Asiatische P. Auf dem Malaiischen Archipel: Tieuté (Tjettek) oder Upas-Radscha, aus der Wurzelrinde von Strychnos Tieuté Leschen., Antjar, Upas-Antjar oder Pohon-Upas, Milchsaft von Antiaris toxicaria Leschen.; auf Malaka: das Ipo von Thevetia neriifolia Sussier; in Nepal und am Himalaja: das Bikh, Bish oder Visha, aus Wurzelknollen von Akonitumarten. 2) Afrikanische P.: Das Wabajo oder Wabaï der Somal und die Gifte der Kilimandscharogegend, hauptsächlich von Arten der Apozynazeengattg. Acocanthera gewonnen; das Inée oder Gombi in Senegambien und Guinea stammt von Strophanthus hispidus DC., das Kombé oder Kombi des Sambesigebietes von Strophanthus Kombé Oliv. Die Buschmänner nehmen Leichengift und Gift aus Käferlarven; über Echujagift s.d. 3) Amerikanische P. Die Südamerikaner verwenden das Curare (s.d.). 4) In Australien werden Leichengifte und Sumpferde als P. verwendet. – Vgl. Lewin (1894).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 392.
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