Schlangen

[636] Schlangen (Ophidĭa, Serpentes), Ordnung der Reptilien, langgestreckte, walzenförmige, fußlose, beschuppte oder beschilderte Tiere mit beweglichen und verschiebbaren Gesichts- und Gaumenknochen, beweglicher, an der Spitze gespaltener Zunge, zahlreichen spitzen, nach hinten gekrümmten Zähnen, ohne Augenlider, Harnblase und äußerlich sichtbares Gehörorgan; nähren sich von lebenden Tieren. Fortpflanzung meist durch Eier, die, paketweise in Sand, Erde etc. abgelegt, meist durch die atmosphärische Wärme ausgebrütet werden. Von den etwa 1000 Arten gehören die größten, giftigsten und schönsten den Tropen an. Vier Unterordnungen: 1) Viperīna (Solenoglȳpha), umfassend die Familie der Grubenottern und Vipern; 2) Colubrīna venenōsa (Protĕroglȳpha): Familie der Prunkottern und Meer-S.; 3) Colubriformĭa (Opisthoglȳpha): Python-S., Boa-S. (beide zusammengefaßt als Riesen-S.), Sand-S., Baum-S., Wüsten-S., Nattern, Schildschwänze etc.; 4) Typhlopĭdae (Wurmschlangen, s.d.). Viperina und Colubrina venenosa umfassen die giftigen Arten (s. Giftschlangen). S. die Einzelartikel: Grubenottern, Vipern, Prunkottern, Meerschlangen, Riesenschlangen etc. – Vgl. Duméril und Bibron, »Erpétologie générale« (10 Bde., 1835-50); Jan, »Iconographie générale des ophidiens« (4 Bde., 1860-83); Lenz (2. Aufl. 1870); über deutsche S.: Bleyer-Heyden (1891), Dürigen (1891-97).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 636.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: