Polarisation

Optik. I.
Optik. I.

[427] Polarisation, des Lichts, derjenige (1811 von Malus entdeckte) Zustand des Lichts, in welchem die Schwingungen nur in einer Ebene erfolgen, während sie beim gewöhnlichen Licht in allen möglichen, auf dem Strahl senkrechten Richtungen stattfinden. P. entsteht 1) durch Reflexion; ein Lichtstrahl, der unter einem Einfallswinkel von 55º von einem Glasspiegel reflektiert worden ist, zeigt P. (ist »polarisiert«) und wird von einem zweiten Glasspiegel nur dann in voller Stärke reflektiert, wenn die Einfallsebenen beider Spiegel parallel sind; stehen dieselben senkrecht zueinander, so findet am zweiten Spiegel keine Reflexion statt. Die Schwingungen des polarisierten Strahles stehen senkrecht zur Einfallsebene des ersten Spiegels; 2) durch Doppelbrechung; die Strahlen eines doppeltbrechenden Körpers sind beide polarisiert; ihre Polarisationsebenen stehen senkrecht aufeinander; die Interferenz beider Strahlen kann Farbenerscheinungen hervorrufen (sog. Chromatische Polarisation, s.d.), welche auch bei künstlich erzeugter Doppelbrechung in rasch gekühltem und gepreßtem Glas auftreten [Tafel: Optik I, 9 u. 10].

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 427.
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