Pyämie

[473] Pyämīe (grch.), Blutvergiftung, Eitervergiftung, Eiterfieber, putride Infektion, fieberhafte Infektionskrankheit, entsteht dadurch, daß durch unsaubere Hände, Instrumente und Verbandmittel Eitererreger (Staphylokokken und Streptokokken) in Wunden übertragen werden. Die in den Blutgefäßen sich bildenden Gerinnsel (Thromben) vereitern, werden dann mit dem Blutstrom fortgespült und bilden unter Schüttelfrost an der Ablagerungsstelle wieder Eiterherde (metastatische oder embolische Abszesse), an denen der Kranke infolge Entkräftung eingeht. Behandlung meist aussichtslos. Der Prozeß wird beschleunigt, wenn sich die Eitererreger zugleich im Blute vermehren und dieses vergiften (Septiko-P. oder Pyoseptichämie).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 473.
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