Segel

[682] Segel, aus mehrern Breiten zusammengenähte Flächen von Hanftuch oder Baumwolltuch (Segeltuch), von starkem Tau oder Stahldrahttau (Liek) eingefaßt. Die eigentlichen S. dienen zur Vorwärtsbewegung des Schiffs: Rah-S., trapezförmig mit dem Ober- oder Rahliek, Anschlagliek, und mit den Ecken (Nocken) am Jackstag befestigt; Seitenlieken laufen zum Fußliek, dessen Ecken, Schothörner, nach der untern Rahnock ausgespannt werden, während das S. durch Heißen der Rahe nach oben gespannt wird. In Abständen von 1 bis 2 m laufen quer über das S. die Reefe, Leinen oder Bändsel zum Reefen (Reffen, d.i. Zusammenraffen). Als Schrat-S. bezeichnet man die Gaffel-S. viereckig an den Gaffeln und die Stag-S. dreieckig an Stagen oder schräg von oben nach unten gespannten Tauen, (Leitern); die vordere untere Ecke heißt Hals, die hintere Schot, die Reefe beginnen vom Unterliek. Wind-S., am Mast zum Lüften der untern Räume geheißt. – Die S. werden nach den Rahen etc., an denen sie fahren (befestigt sind), benannt.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 682.
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