Seife

[684] Seife, zum Waschen dienendes chem.-techn. Produkt, das beim Versieden von Fetten mit Kali- oder Natronlauge, sowie beim Neutralisieren von Fettsäuren mit Alkalien oder kohlensauren Alkalien entsteht. Die dabei stattfindende chem. Reaktion, Verseifung (Saponifikation) genannt, besteht in der Spaltung der Fette in fettsaures Alkali und Glyzerin. Beim Eindampfen der Lösung entsteht eine klare, leimige Flüssigkeit (Seifenleim), die beim Erkalten fest wird, wenn Natronlauge, dagegen schmierig, wenn Kalilauge verwendet wurde (Natron-S., Kali-S.). Die so erhaltene S. heißt Leim-S., die mit Kalilauge bereitete bes. Schmier-S. (grüne oder schwarze S.). Scheidet man die S. aus dem Seifenleim nicht durch Erkalten, sondern durch Zusatz von Kochsalz aus, so wird sie durch weiteres Sieden wasserarm und schaumfrei und heißt dann Kern-S. Gute S. hat etwa 70 Proz. fettsaure Alkalien und ist neutral und möglichst frei von fremden Stoffen. Über Medizinische Seife s.d.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 684.
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