[737] Spektrum (lat.), das durch die Zerlegung eines einfarbigen Lichtstrahls entstehende vielfarbige Bild. Die Zerlegung geschieht entweder durch Brechung (s.d.) des Lichts in einem Prisma (oder mehrern Prismen) oder durch Beugung (s.d.). Das Sonnen-S. zeigt folgende Farben, von den weniger brechbaren an gerechnet: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo, Violett. Die Schwingungszahl steigt von 400 Billionen zu 800 Billionen. Auf beiden Seiten lassen sich aber noch für das Auge unsichtbare Strahlen nachweisen; die ultravioletten wirken bes. chemisch, photographisch, die ultraroten sind die Wärmestrahlen. In dem Sonnen-S. zeigen außerdem noch eine Reihe dunkler Linien, die sog. Fraunhoferschen Linien, die von gewissen Bestandteilen im Sonnenlicht herrühren, indem das Licht dieser Bestandteile durch die gasförmige Sonnenphotosphäre absorbiert wird. Das S. anderer Lichtquellen zeigt sich entweder kontinuierlich oder zertrennt durch eine Anzahl heller Linien. Diese für jede Lichtquelle charakteristische Gestalt des S. wird in der Spektralanalyse (s.d.) benutzt. Das S. fester oder flüssiger, glühender Stoffe gehört zu den erstern; glühende Dämpfe dagegen zeigen ein Linien-S., wonach man sich die Sonne als einen festen oder flüssigen, glühenden Körper zu denken hat, der mit einer Dampfatmosphäre umgeben ist. [Tafel: Optik I, 3.]