Spinoza

[741] Spinōza (Spinosa), Baruch de (lat. Benediktus), Philosoph, geb. 24. Nov. 1632 zu Amsterdam, wegen seiner religiösen Ansichten aus der Judengemeinde ausgestoßen, schloß sich keiner bestimmten Kirchengemeinde an, lebte vom Schleifen optischer Gläser, gab bei Lebzeiten heraus: »Renati Descartes principia philosophiae« (1663) und »Tractatus theologico-politicus« (1670), gest. 21. Febr. 1677. »Opera posthuma«, hg. von Meyer (1677), darin das Hauptwerk »Ethica«, »Tractatus politicus« und »De intellectus emendatione«. Sammlung seiner Schriften von Vloten und Land (2. Aufl., 3 Bde., 1895); deutsch von B. Auerbach (2. Aufl., 2 Bde., 1872), Kirchmann und Scharschmidt (2 Bde., 1872). S.s philos. System ein Pantheismus; Mittelpunkt desselben der Satz: »Es gibt nur eine unendliche Substanz (Gott) mit unendlichen Attributen, von denen der Mensch nur zwei, das Denken und die Ausdehnung, erkennen kann.« – Biogr. von Colerus (holländ., 1705; franz., 1706; deutsch 1876 im »Briefwechsel des S.«), Freudenthal (1899 u. 1904); vgl. ferner Baltzer (1888), Berendt und Friedländer (1891), Hoff (1895), Wahle (1899), Kuno Fischer, »Geschichte der neuern Philosophie« Bd. 1, Abt. 2 (4. Aufl. 1897).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 741.
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