Volksschriften

[932] Volksschriften, Schriften, die dazu bestimmt und durch Inhalt und Darstellungsweise geeignet sind, vom Volke im weitern Sinne gelesen zu werden, wie Pestalozzis »Lienhard und Gertrud«, Beckers »Not-und Hilfsbüchlein für Bauersleute«, Hebels »Schatzkästlein« und dessen »Rhein. Hausfreund«, der unter den hierher gehörigen [932] Volkskalendern hervorragt; ferner Schriften von Jerem. Gotthelf, Berthold Auerbach, Ahlfeld (mit christl. Tendenz), auf naturwiss. und geogr. Gebiete Roßmäßler, Grube, Karl Müller etc., und in neuer Zeit ganze Reihenfolgen, wie die »Calwer Familienbibliothek«, Spamers »Volksbücher«, Jessens »Volks- und Jugendbibliothek« u.a. Zur Verbreitung guter V. entstanden Volksschriftenvereine, wie der Zwickauer (1841), Württemberger (1843), Nordwestdeutsche (Berlin), Wiesbadener, die Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stiftung (1901) etc. – Vgl. Schaubach (1863).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 932-933.
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