Wurzelfüßer

[1005] Wurzelfüßer (Rhizopŏda), Ordnung der Sarkodetierchen, teils nackte, teils von chitinöser oder kalkiger Schale umhüllte Urtiere mit mannigfach gestalteten, oft verschmelzenden oder Netze bildenden Pseudopodien, teils Meeres-, teils Süßwasserbewohner. 2 Unterordnungen: 1) Thalamophoren (Kammerlinge, Foraminiferen, Thalamophŏra, Foraminifĕra), mit Schale (kalkig, chitinös oder aus Fremdkörpern bestehend); a) Perforāta: Schale von feinen Poren durchsetzt, kalkig, durchscheinend, selten sandig (Nummuliten, Globigerinen); b) Imperforāta: Schale solid, ein-(Monothalamien) bis vielkammerig (Polythalamien), mit 1-2 Mündungsöffnungen oder einer größern Zahl Mündungsporen (Miliŏla, Gromĭa etc.). 2) Amöben (Amoebaeformĭa), nackte Protoplasmaklümpchen mit unbeständiger, wechselnder Gestalt, lappenförmigen oder netzbildenden Pseudopodien, mittels deren sie sich langsam fließend bewegen (Amöboidbewegung), mit oder ohne Kerne und kontraktile Vakuolen. Schon im Karbon vorkommend, sind die W. in der obern Trias und dem Jura reich entwickelt; fossile Schalen von W. in ungeheuren Mengen bilden ferner großenteils z.B. die Kreidefelsen von Rügen, Dänemark, England, Griechenland etc., ungeheure Massen von Globigerinenschalen den Globigerinenschlamm des Atlant. Ozeans.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 1005.
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