[32] Abwechslung, die Veränderung in der Erscheinung der Gegenstände. Sie verleiht im Leben, wie in der Kunst einen besondern Reiz, weil sie die Einförmigkeit stört, welche leicht Erschlaffung, Müdigkeit, Theilnahmlosigkeit hervorbringt. Bei einem Kunstwerk ist es die schwierigste Aufgabe, Abwechslung anzubringen, ohne die Einheit (Totalität) des Eindrucks zu schwächen; doch gehört die Lösung dieser Aufgabe dazu, soll das Werk gelungen genannt werden. Das Haschen nach Abwechslung aber bringt im Leben, wie in der Kunst und in den persönlichen Neigungen eines Menschen Charakterlosigkeit, Leichtsinn, Gleichgiltigkeit und endliche Erschöpfung hervor. Abwechslung in der Unterhaltung belebt diese, gibt ihr neuen Reiz, und gießt über das Ganze den Charakter einer gewissen Heiterkeit aus. Durch Abwechslung entsteht das Mannichfaltige.
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